Fahrschule-Fix

Führerschein Klasse B oder B197 – Was ist günstiger?

Du stehst vor der Entscheidung, welchen Führerschein du machen sollst? Klasse B oder doch die neue Option mit der Schlüsselzahl B197? Neben der Frage, ob du später Schaltwagen fahren willst, spielen natürlich die Kosten eine riesige Rolle.

Viele fragen sich: Sind die Führerscheinkosten für B197 wirklich niedriger als beim klassischen B-Führerschein? Das ist eine wichtige Frage, denn die Ausbildung zum Führerschein ist kein Pappenstiel. Lass uns das mal genauer unter die Lupe nehmen und die verschiedenen Kostenpunkte vergleichen.

Was bedeutet die Schlüsselzahl B197 überhaupt?

Okay, fangen wir mal ganz vorne an. Was hat es mit dieser geheimnisvollen Schlüsselzahl 197 auf sich? Ganz einfach: Wenn du deinen Führerschein mit der Schlüsselzahl B197 machst, absolvierst du die praktische Prüfung auf einem Auto mit Automatikgetriebe.

Das bedeutet aber nicht, dass du später nur Automatik-Autos fahren darfst! Die Besonderheit ist, dass du trotzdem auch Autos mit Schaltgetriebe fahren darfst. Diese Regelung gilt innerhalb Deutschlands ohne Einschränkung für alle Fahrzeuge der Klasse B.

Der große Vorteil ist, dass der Stress mit Kupplung und Schaltung während der praktischen Prüfung wegfällt. Du kannst dich voll aufs Fahren konzentrieren. Aber wie wirkt sich das auf die Kosten deiner Ausbildung aus? Gibt es hier Einsparpotenzial gegenüber der klassischen Klasse B Ausbildung?

Die Kostenfaktoren beim Führerschein Klasse B und B197

Bevor wir die Kosten direkt vergleichen, schauen wir uns an, welche Posten bei jeder Fahrschule auf dich zukommen. Die Gesamtkosten für deinen Führerschein setzen sich immer aus verschiedenen Teilbereichen zusammen, egal ob du dich für Klasse B oder B197 entscheidest.

Es gibt grundlegende Gebühren und Posten, die du in beiden Fällen bezahlen musst. Hier gibt es also erstmal keine großen Unterschiede, aber es ist wichtig, sie alle zu kennen, um ein vollständiges Bild der entstehenden Kosten zu erhalten.

Grundbetrag & Lehrmaterial

Jede Fahrschule verlangt einen Grundbetrag. Dieser deckt in der Regel die Theoriestunden ab und einen Teil der Verwaltungskosten deiner Ausbildung. Dazu kommen die Kosten für das Lehrmaterial, also Apps oder Bücher zum Lernen der Theorie.

Diese Kosten sind für beide Führerscheinklassen – B und B197 – identisch und machen einen fixen Posten aus. Hier liegt also kein Unterschied in den Kosten, der die Wahl zwischen den Klassen beeinflussen würde.

Fahrstunden: Übungsstunden und Sonderfahrten

Der größte Kostenblock sind meist die Fahrstunden. Man unterscheidet zwischen den Übungsstunden und den gesetzlich vorgeschriebenen Sonderfahrten (Autobahn, Nachtfahrt, Überlandfahrt). Die Anzahl der benötigten Übungsstunden ist sehr individuell und hängt von deinem Lerntempo ab.

Die Sonderfahrten sind für alle gleich, egal ob du für den Führerschein B oder B197 lernst. Hier liegt oft der Schlüssel für den Kostenvergleich zwischen B und B197, da die benötigte Anzahl an Übungsstunden stark variieren kann.

Prüfungsgebühren: Theorie und Praxis

Natürlich musst du auch die Prüfungsgebühren einkalkulieren. Es gibt die Gebühren für die theoretische Prüfung und die für die praktische Prüfung. Dazu kommen oft noch Kosten, die deine Fahrschule für die Bereitstellung des Prüfungsfahrzeugs berechnet.

Auch diese Posten fallen für beide Führerscheinklassen – B und B197 – an und sind in der Höhe vergleichbar. Die Kosten für die Prüfungen sind ein fester Bestandteil der Gesamtkosten deiner Ausbildung und unterscheiden sich nicht je nach Schlüsselzahl.

Sonstige Kosten (z. B. Sehtest, Erste Hilfe)

Vergiss nicht die kleineren, aber notwendigen Kostenpunkte. Dazu gehören der Sehtest, der Kurs für Erste Hilfe und die Gebühren für den Antrag beim Straßenverkehrsamt. Eventuell fallen auch Kosten für Passbilder an, die für den Führerschein benötigt werden.

Diese Posten sind unabhängig davon, ob du den Führerschein B oder B197 machst, und sind ebenfalls in der Regel identisch. Sie machen zwar nur einen geringeren Teil der Gesamtkosten aus, müssen aber dennoch mit eingeplant werden.

Warum B197 oft günstiger sein kann – oder doch nicht?

Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: Warum wird oft gesagt, dass der Führerschein B197 günstiger ist? Der entscheidende Punkt liegt meist bei den Übungsstunden, die du benötigst, um das Fahren sicher zu beherrschen. Viele Schüler tun sich mit dem Schalten schwerer als mit dem Fahren eines Automatikfahrzeugs.

Weniger praktische Stunden nötig?

Wenn du nur auf einem Automatikauto fährst, musst du dich nicht um Kupplung und Schaltung kümmern. Das nimmt vielen Anfängern Stress und erleichtert das Lernen des eigentlichen Fahrens. Es ist realistisch, dass du dadurch weniger Übungsstunden brauchst, bis du prüfungsreif bist.

Jede gesparte Fahrstunde bedeutet direkt weniger Kosten auf deiner Rechnung, da Fahrstunden pro Stunde abgerechnet werden. Wenn du also glaubst, dass dir das Schalten große Schwierigkeiten bereiten könnte, könnte B197 potenziell kostengünstiger sein.

Die „Automatik-Schulung“ im Detail

Aber Vorsicht: Beim B197 machst du nicht nur Automatik. Die Voraussetzungen besagen, dass du während deiner Ausbildung mindestens 10 Stunden auf einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe fährst. Danach folgt ein 15-minütiger Fahrt-Test in der Fahrschule.

Erst dann darfst du die praktische Prüfung auf Automatik machen und bekommst die Schlüsselzahl 197 eingetragen. Hier sind zusätzliche Stunden und ein Extra-Test nötig, was die Kosten wieder etwas erhöhen kann, zzgl. der üblichen Gebühren für diese Leistungen.

Du siehst, es ist nicht nur „Automatik lernen“. Es ist eine spezielle Ausbildung, die dir am Ende die Berechtigung gibt, sowohl Automatik- als auch Schaltwagen zu fahren, obwohl die Prüfung auf Automatik war. Wenn du mehr über den Führerschein B197 erfahren möchtest, schau dir unseren ausführlichen Artikel an. Dort findest du alle Details zu den Voraussetzungen und dem Ablauf dieser Ausbildung, die oft als Automatik-Schulung bezeichnet wird.

Vor- und Nachteile von B197 aus Kostensicht

Aus Kostensicht liegt der Vorteil von B197 klar in der Hoffnung, weniger Übungsstunden insgesamt zu brauchen. Wenn du mit dem Schalten wirklich große Probleme hast, sparst du dir vielleicht einige teure Fahrstunden auf dem Schaltwagen.

Die 10 Pflichtstunden Schaltfahren und der Extra-Test sind die zusätzlichen Kostenpunkte, die du beim reinen B-Führerschein nicht hast. Sie entstehen zusätzlich zu den ohnehin anfallenden Kosten für Theorie und Sonderfahrten.

Unterm Strich kann B197 günstiger sein, wenn die Einsparung bei den Automatik-Übungsstunden die Kosten für die Schaltstunden und den Extra-Test überwiegt. Dies ist jedoch keine Garantie und hängt stark von deinem individuellen Fortschritt in der praktischen Ausbildung ab.

Fazit: B197 – eine Frage des persönlichen Bedarfs

Lohnt sich der Führerschein B197 finanziell? Das hängt stark von dir ab! Bist du jemand, der schnell lernt und wenig Probleme mit dem Schalten hat? Dann ist die Einsparung bei B197 vielleicht gering oder nicht vorhanden, und der klassische B-Führerschein könnte die direktere Option sein.

Tust du dich aber schwer mit der Schaltung und brauchst dafür erfahrungsgemäß viele Übungsstunden, dann können die Kosten für B197 tatsächlich niedriger ausfallen, da du den Großteil auf Automatik lernst. Die Investition in die 10 Schaltstunden kann sich dann schnell rechnen.

Sprich am besten mit deiner Fahrschule. Die Lehrer können oft gut einschätzen, wie viele Stunden du realistisch brauchen wirst und welche Klasse für dich am besten geeignet ist – auch im Hinblick auf die entstehenden Kosten. Sie kennen die Voraussetzungen und können dich optimal beraten.

Die Entscheidung zwischen Führerschein Klasse B und B197 ist letztendlich eine Frage des persönlichen Komforts beim Lernen und des potenziellen Einsparpotenzials bei den praktischen Übungsstunden. Es ist wichtig, dass du die Voraussetzungen und den Ablauf der Ausbildung verstehst, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die Gesamtkosten richtig einzuschätzen.